Was ist RSS?
Nachrichten-Sites wie ORF.at, die auf regelmässiger Basis aktuelle Inhalte veröffentlichen, bereiten diese gewöhnlicherweise als Ansammlungen von Schlagzeilen auf, die mit den neuesten Meldungen und Berichten verknüpft sind. Um diese Schlagzeilen auch anderen Nachrichtenanbietern zur Verfügung zu stellen, werden die entsprechenden Informationen in einem speziellen Austausch-Format zusammengefasst (im Fachjargon nennt man das Syndikation). Ein solches Austauschformat ist unter dem Kürzel RSS bekannt.
Was bedeutet RSS?
Man ist sich (noch) nicht einig, ob RSS nun für Rich Site Summary, Really Simple Syndication, RDF Site Summary, Rich Site Syndication, Rich Syndication Standard oder etwas ganz anderes steht… Darüberhinaus gibt es mindestens genauso viele RSS-Versionen mit feinen strukturellen Unterschieden oder leichten Verschiebungen theoretischer Anwendbarkeit.
Wie sieht RSS aus?
Fest steht, dass sich RSS bereits als de-facto Standard eines Austausch-Formats für Web-Inhalte durchgesetzt hat. Aufbauend auf der Beschreibungssprache XML stellt dieses Format allerdings nicht den gesamten Nachrichteninhalt zur Verfügung, sondern enthält nur eine Liste der aktuellen Schlagzeilen, wobei jeder Schlagzeile eine Internet-Adresse als Verweis auf den Volltext der entsprechenden Meldung zugeordnet ist.
Beispiel für eine Datei im RSS-Format.
Woher kommt RSS?
Bereits 1999 wurde von Netscape die Grundlage für RSS geschaffen. Mit der Version 0.9 stellte man dort eine offene Schnittstelle zum Portal My.Netscape.Com zur Verfügung. Noch im gleichen Jahr veröffentlichte Netscape Version 0.91 der RSS-Spezifikation, in der die meisten Erweiterungen aufgegriffen wurden, welche die Firma Userland in der Zwischenzeit in einem eigenen Format umgesetzt hatte.
Kurz darauf beendete Netscape die Weiterentwicklung von RSS und Userland wurde zur treibenden Kraft hinter dem Austauschformat. Dessen ungeachtet kam es im Dezember 2000 zur Veröffentlichung von RSS 1.0 durch eine unabhängige Entwicklergruppe. Dies schürte den Unmut bei Userland, denn fast zeitgleich wurde von dort die Freigabe der Version 0.92 angekündigt.
In Folge entstand wohl auch das Durcheinander von Begriffsdefinitionen und Versionsnummern in Sachen RSS, mit Version 2.0 als derzeit letztem handfestem Ergebnis (sofern man RSS 3.0 nur als ironischen Seitenhieb werten darf).
Der Mangel an Klarheit, wofür RSS nun wirklich steht oder welche Version die »richtige« ist, stiftet für interessierte Laien wohl eher Verwirrung. Dessen ungeachtet haben diese wahrlich nicht sehr rühmlichen Umstände aber auch nur geringe Bedeutung, damit Anwender bereits einfachen Nutzen aus dem RSS-Format ziehen können.
Dem Bekanntheitsgrad von RSS hat dies somit auch nicht geschadet, und tatsächlich wird das Format nicht selten als Kandidat für die bisher erfolgreichste XML-Anwendung gehandelt.
Was kann man mit RSS machen?
RSS-Code ist zwar – wie die meisten in XML aufbereiteten Daten – relativ leicht und ohne größere Mühe für Menschen lesbar, seine Verwendung zielt aber auf die automatisierte Verarbeitung ab. Die völlig frei definierbare Darstellung der Schlagzeilen einer RSS-Datei, z.B. als Linkbox mit einer Liste von Schlagzeilen als Links auf die dahinterliegenden Meldungen (wie linker Hand zu sehen), oder die Aufbereitung vieler verschiedener RSS-Dateien als verdichtetem Nachrichtenstrom mittels frei erhältlicher Zusatz-Software (sog. »Feed-Reader«), sind dabei nur zwei der zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten.
Manche Menschen betrachten RSS als die Zukunft des »semantischen Web«, andere einfach nur als praktikablen Weg, Inhalte verschiedener Websites gemeinsam zu nutzen.
Wo befinden sich weitere Informationen zum Thema RSS?
Hierzu eine Liste ausgewählter Websites zur thematischen Vertiefung und Vervollständigung:
Quelle: orf.at
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